Produktfotografie: auch ein Regenschutz will gut aussehen

Ein Teil unserer Vision/Mission ist es, nicht nur einfach Dinge vor Regen zu schützen, sondern Dinge schön vor Regen zu schützen. Mit unseren aktuellen Farb- und Stoffvarianten ist der Spielraum dabei noch nicht so groß, aber wir arbeiten ja daran. Manchmal reicht ja schon ein etwas schnittigeres Design, um sich aus dem rein funktionalem Regenbezugeinerlei herauszuheben.

Design allein ist natürlich auch nicht viel wert, wenn es denn keiner sehen kann. Daher haben wir in den letzten Wochen nicht nur unsere Designfertigkeiten geschult sondern auch die Kunst der Produktfotografie und - noch wichtiger - die hohe Schule der Photoshop-Magie erkundet.

Was auf den ersten Blick recht trivial erscheint: Fahrrad raus, Regenbezug drauf, Foto schießen und ausschneiden entpuppt sich schnell als Spielwiese mit vielen kleinen Schlaglöchern und andere Unvorhergesehenheiten.

Beispielsweise wollen wir gern einen einheitlichen Stil für alle Bilder erreichen. Unsere ersten Bilder haben wir noch im Spätherbst bei strahlendem Sonnenschein im Park gemacht: fantastisches Licht mit leuchtenden Farben. 2 Produktvariationen und 8 Wochen später: keine Sonne weit und breit. Der Parkt gleicht einem Schlammloch bei Dauerniesel und Schneeregen. Der exakt derselbe Stoff sieht plötzlich komplett anders aus mal abgesehen vom Hintergrund. Inzwischen sind wir schlauer und wissen, dass die Farben selbst über einen Tag stark variieren.

Dazu kommen allerlei andere Gemeinheiten für den angehenden Produktfotografen:

  • eine kleine Tochter, die ständig das mühselige aufgebaute Produktstillleben "umarrangiert".
  • ein fehlender einheitlicher Hintergrund erschwert das spätere Ausschneiden ungemein.
  • dauerhafte Rückenschmerzen durch die Suche nach der perfekten Produktperspektive
  • Schatten an den unmöglichsten Stellen
  • reflektierende Oberflächen unserer Regenstoffe, die allen Farben nochmal eine Extra-Verzerrung mitgeben
  • ständig wechselnde Lichtbedingungen
  • variierende Blend- und Belichtungszeiten
 

OK, das lässt sich alles lernen. Einige hundert Produktfotos und Schreikrämpfe später sind wir nun auch etwas routinierter. Inzwischen haben wir auch schwer aufgerüstet und ziehen nun mit Lichtzelt und mehreren Stativ-Tageslampen in die Bilderschlacht. Am Ende kommt nun tatsächlich einigermaßen brauchbares Rohmaterial von der Speicherkarte.

 

Damit geht's dann ins nächste Gefecht. Diesmal sind die Gegner Schattenwürfe, verschwommene Bildpartien, störende Hintergründe oder verzogenen Perspektiven. Die Universalwaffe der Wahl heißt natürlich Photoshop. Denn damit lässt es sich vortrefflich Bildzaubern und es entsteht aus einem schnöden Bild mit verwackeltem Hintergrund ein Hochglanzprodukt, das sich fast von selbst verkauft. :)

Entsteht das ursprüngliche Bild noch in Minuten, gehen beim Ausschneiden, Säubern, Pinseln, Kopieren, Verschieben, Kantenglätten, Farbenanpassen und Skalieren mal schnell ein paar Stunden drauf. Irgendwann ist das erste Bild ist dann mal fertig und auf einen weißen Hintergrund gesetzt. Sehr schick. Jetzt nur noch schnell die restlichen 134 Bilder...

Amazon ist damit abgehakt. Perfekt. Oh nein, DaWanda hat ja ganz andere Bildformate. Dazu will Linda noch einen anderen Bildhintergrund. Photoshop wieder raus, alle Bilder skalieren, Hintergrund austauschen und nochmal alle in der richtigen Größe exportieren. Halleluja. Jetzt haben wir nur noch unsere eigene Webseite mit noch drei weiteren Bildgrößen. Kaum ist das erledigt, kommt schon eine neue Farbe oder ein neues Produkt und der Spaß beginnt von vorn. Leider müssen wir nun aus Zeitmangel die Produktion und den Verkauf einstellen. Ok, ganz so schlimm ist es auch nicht. :)

So, das wird jetzt alles etwas viel. Da kommt man ja vom Hundertstel ins Tausendstel. Unerhört. Deshalb gibt's jetzt noch eine abschließende Fotoweisheit zum Mitnehmen:

Vieles lässt sich erlesen, das Meiste erlernen und ausprobieren. Das Wichtigste jedoch hat mit den eigentlichen Fotos wenig zu tun: bevor das erste Produktfoto geschossen wird, sollte ein klares Bildkonzept erarbeitet werden, das die Produktphilosophie in Perspektiven, Hintergründe, Beleuchtung usw. überträgt. Wenn das Fotoshooting und die Nachbearbeitung nicht ausarten soll, ist außerdem ein recht hoher Grad an Standardisierung erforderlich. Also möglichst ein fertiges Produktfoto für alle Einsatzwecke. Spätestens beim fünften Produkt weiß jeder warum.



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